Personendaten-Repositorium
Personendatenrepositorium (PDR)
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Ansprechpartner: pdr@bbaw.de
Beschreibung
Die Zielsetzung des Personendaten-Repositoriums ist der Aufbau einer digitalen Infrastruktur für wissenschaftliche biographische Informationen. Im Vordergrund steht dabei die Offenheit des Systems für eine Vielzahl von unterschiedlichen biographischen Korpora. Forschungsvorhaben sollen eigene Arbeitsbereiche auf einer gemeinsamen Plattform nutzen können. So können Datenbestände aus unterschiedlichsten Forschungskontexten miteinander in Verbindung gebracht werden. Gleichzeitig bleiben dabei die jeweiligen Ansätze und Perspektiven der Vorhaben erhalten. Kernelement ist das Repositorium bzw. die zentrale Datenhaltung, welche die verschiedenen Personendaten-Bestände beherbergt. Mit dem Repositorium interagiert der „Archiv-Editor", ein Client-Programm, welches für die Bearbeitung von Personendaten verwendet wird. Daneben stehen Werkzeuge für die Darstellung im Internet oder zur Strukturierung und Anreicherung von Personendaten zur Verfügung.
Zum Tool
Hier geht es zum Personendaten-Repositorium.
Abbildung: Eingabesoftware Archiv-Editor zur Arbeit auf dem Personendaten-Repositorium
Gründe für ein Personendaten-Repositorium
Bei der wissenschaftlichen Produktion von Texten entstehen im Verlaufe der Arbeit erhebliche Sammlungen von Informationen, die eine wichtige Grundlage für die Forschungsarbeit bilden. Diese Informationen können aber meist nicht öffentlich zur Verfügung gestellt werden, da in der Regel keine passende Infrastruktur vorhanden ist oder der technische Aufwand für eine Eigenentwicklung den finanziellen Rahmen sprengt.
Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften beherbergt eine Reihe von Forschungsvorhaben, in denen neben der hauptsächlichen editorischen Arbeit auch prosopographische Daten gesammelt werden. Die Nachnutzbarkeit der Informationen, d. h. über den Wert als z. B. ein Personenregister hinaus, bleibt jedoch stark eingeschränkt, solange weder die Verfügbarkeit noch die Struktur der Daten in digitaler Form gegeben ist.
Datenmodell
Zur Strukturierung heterogener biographischer Daten verfolgt das Projekt einen neuartigen Ansatz, der eine hohe semantische Flexibilität ermöglicht. Eine Person wird darin als die Menge aller Aussagen definiert, die zu ihr getroffen werden. Damit ist es möglich, sowohl sich ergänzende als auch sich widersprechende Aussagen nebeneinander abzubilden, was grundlegenden Problemen biografischen Arbeitens Rechnung trägt. Dieses Konzept weicht von dem herkömmlichen Ansatz ab, Personen als Datensätze mit vordefinierten Eigenschaften zu erfassen.
Die kleinste Dateneinheit im Personendaten-Repositorium ist daher eine einzelne Aussage zu einer Person – im Datenmodell „Aspekt" genannt. Ein Aspekt bündelt Personennamen, Ortsnamen, Körperschaftsnamen, Sachbegriffe und Datumsangaben zu einem Kontext. Jeder Aspekt muss außerdem durch eine Quelle belegt sein.
Die inhaltliche Gliederung und Kategorisierung kann von jedem Projekt durch ein individuelles Begriffsschema bestimmt werden. Somit bleiben die Forschungsperspektiven in jedem Korpus erhalten, während die gemeinsame Datenstruktur eine Vergleichbarkeit der Informationen herstellt.
Datensatz
Derzeit betreibt das PDR zwei Repositorien in Berlin und Rom. Das Berliner Repositorium an der BBAW umfasst ca. 80.000 historische Personen, überwiegend aus dem Raum Preußen mit einem Schwerpunkt auf dem 19. Jahrhundert. Das Römische Repositorium, das in Kooperation mit dem Projekt MUSICI aufgebaut wurde, enthält Daten über ca. 1000 Musiker und Personen aus dem musikalischen Umfeld, die sich zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert in Italien aufgehalten haben.
Förderer
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